Wenn die Straßen immer voller werden, müssen die Fahrzeuge eben kleiner werden. Und am besten auch CO2-neutral. Nils Holger Moormann hat am 13. und 14. September die innerstädtische Auslieferung von Möbelstücken mit dem Cargobike ausprobiert. Ohne CO2, ohne Stau und ohne Staub. Aber mit Hand und Fuß, Hirn und Herz. Und mit Zukunft. Innerhalb zweier Tage transportierte das Team um Moormann und Kooperationspartner OH Studio insgesamt 67 Pakete mit einem Gewicht von 974 kg und legte dabei rund 70 km per Fahrrad im Berliner Stadtgebiet zurück.
Um sperrige Packstücke bis zu 3,40 Meter Länge zu transportieren, braucht es ein besonderes Fahrzeug. Dieses steuerten Weber Technik und UM Products in Form eines neuen Prototyps bei. Das Cargobike verfügt neben einem Auflieger über viele andere innovative Ansätze wie zwei Elektroantriebe, vier unabhängige Bremssysteme sowie Neigetechnik und bleibt dabei kompakt und beweglich genug, um auch bei maximaler Zuladung von 250 kg eine Steigung von bis zu 15 % bewältigen zu können. Als Logistikzentrum der Auslieferungen wurde während der zwei Tage der POP-HUB, ein temporäres Zwischenlager im Berliner Stadtteil Tiergarten, eingerichtet.
Moormann und OH Studio wollen mit dem Projekt einen Denkanstoß als Alternative zu einer LKW-basierten City-Logistik liefern. „Nach zwei Tagen Testfahrt kann ich sagen, dass die Auslieferung überraschend gut geklappt hat“, resümiert Nils Holger Moormann. „Mit einem wendigen Kleinfahrzeug und CO2-neutral unterwegs zu sein, ist das Eine. Ein anderer großer Vorteil ist, dass auch während der Zeit des Möbelaufbaus kein unlösbares Parkproblem entsteht.“
Anlass der Aktion war das 30-jährige Jubiläum des Regalklassikers FNP, das Moormann mit Axel Kufus – Designer des Regalsystems, Professor an der UDK Berlin und Teil des OH Studios – verbindet. „Wir wollten weniger zurückschauen, sondern unseren Blick nach vorne richten auf eine elegante Gestaltung einer derzeit so strapazierten letzten Meile“ so Axel Kufus und Arne Petersen / OH Studio.